Lohnt es sich, die Geschichte der alten Residenzstadt und die Zeugnisse ihrer Vergangenheit besser kennen zu lernen? Was können Sie da entdecken?
Die Ursprünge werden im 10. Jahrhundert vermutet, als sich ein sächsischer Siedler namens Wulferus an einer Untiefe der Oker niedergelassen haben soll. Der heutige Ortsname Wolfenbüttel setzt sich aus dem Grundwort -büttel und dem Bestimmungswort Wolfen zusammen.
Dieses Bestimmungswort ist nicht – wie oft angenommen – in Verbindung mit dem Tier Wolf zu setzen, sondern der verschliffene Personenname des ersten Wolfenbüttelers. Das Suffix -büttel stammt von dem altniederdeutschen Wort „bodal“ und bedeutet „Haus und Hof“ oder „Siedlung“ Die erste urkundliche Erwähnung war im Jahr 1118 als „Wulferesbutle“.
Die Keimzelle war eine Wasserburg, die 1074 erstmals bezeugt ist. Noch heute erinnert der Wassergraben um das Schloss daran. Gegen Ende des 13. Jhd. errichteten Welfenherzöge eine neue Burg und machten sie zu ihrer eigentlichen Residenz. Durch die Herzöge von Braunschweig und Lüneburg wandelte sich die wehrhafte Burg zu einem ansehnlichen Schloss – heute das zweitgrößte erhaltene in NS.
Wieso nennt sich Wolfenbüttel „Lessingstadt“? Hier lebte und wirkte einer der berühmtesten deutschen Dichter des 18. Jahrhunderts, Gotthold Ephraim Lessing. Ab 1770 leitete er die damals größte und überaus kostbare Büchersammlung in der herzoglichen Herzog August Bibliothek. Lessing verbrachte seine letzten Jahre zuletzt im Lessinghaus, welches heute als Literaturmuseum eingerichtet ist.
Warum ist Wolfenbüttel eine der schönsten Städte in Niedersachsen? Hier kann man gemütlich durch die Innenstadt spazieren und sich über 1000 denkmalgeschützte und liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser anschauen. Zwangsläufig kommt man auf den Marktplatz mit Rathaus und dem Herzog August Denkmal. Nicht kolossale Pracht, sondern Gediegenheit prägen die Bauten rund um den Marktplatz.
Erleben auch Sie Gemütlichkeit und Gastlichkeit, Kultur und Architektur vom Feinsten!
- Kulinarische Spezialität: Wolfenbütteler Kräuterlikör (Jägermeister)
Diese typische Renaissance-Residenzstadt ist nur rd. 20 Autominuten von Bad Harzburg entfernt
– sehenswert!
Unser Tipp:
Als Klein Venedig wird dieser Abschnitt des Großen Kanals in der Wolfenbütteler Innenstadt bezeichnet.
Die Oker durchfließt und umschließt die Innenstadt. Von einer alten Grachtenanlage aus dem 16. Jahrhundert ist nur noch ein kleiner Teil erhalten. Hier umsäumen die Häuser das Stück Kanal direkt am Wasser. Aus hygienischen Gründen wurden die Reste der Grachtenanlage zugeschüttet und bebaut. Übrig geblieben ist nur noch dieser kleine Teil.
Die Stadt Wolfenbüttel hat einen neuen Audio-Rundgang veröffentlicht, der zu fünf historischen Orten am Wasser führt. Der Rundgang ist kostenlos als mobile App verfügbar. Jede Station ist mit einer Tafel gekennzeichnet, die eine Stationsübersicht enthält und über einen QR-Code direkt zum Angebot führt. Die Stationen können aber auch über die integrierte Navigation angesteuert werden.