INSIDER TIP:
Eckertal ist Ausgangspunkt für die Tageswanderung auf dem Grenzweg. Das Grüne Band verbindet auf einzigartige Weise Natur, Kultur und Geschichte. Während der deutschen Teilung war Eckertal beliebtes Ausflugsziel, denn hier befand sich ein Aussichtsturm, von dem aus Teile der innerdeutschen Grenze überblickt werden konnten.

Vom Ortseingang Eckertal aus (1) folgen wir der Blankenburger Straße bis zum ehem. Bahndamm mit Parkplatz (2). Achtung: Der Wanderweg geht links hinter den Brückenköpfen direkt auf den Bahndamm. Wir überqueren die Ecker über die alte Eisenbahnbrücke nach Ilsenburg, sehen uns die Brücke von der Flussseite an und folgen der Ecker auf reizvollen Wegen. Im Frühjahr begleitet uns der Duft von Bärlauch und Vogelkonzert. Die Grenze wurde streng bewacht. Gleichzeitig gab sie der Natur eine Atempause: Der Grenzstreifen wurde zum Refugium für seltene und gefährdete Pflanzen und Tiere. Wir kommen zum Gelände der ehemaligen Kuranstalt Jungborn (3), die im Zuge der innerdeutschen Grenzsicherung 1964 Jahren abgerissen wurde. Einst Deutschlands erste und größte Naturheilanstalt. Zur Erholung und Entspannung kamen auch prominente Kurgäste. Dazu zählten Schauspieler wie Marika Rökk, Viktor de Kowa und Hans Albers. Der Schriftsteller Franz Kafka soll bei einem Kuraufenthalt 1912 eine Schreibkrise überwunden haben. Nach dem Zweiten Weltkrieg war aber Schluss – die Anstalt lag im Sperrgelände. Heute erinnern nur noch ein paar nachgebaute Holzelemente an die einst quirlige Geschäftigkeit. Es gibt hier einen Rastplatz und die Möglichkeit, sich einen Stempel für die Harzer Wandernadel zu holen.
Wer nicht gleich im Waldcafé am Jungborn einkehren möchte, wandert den Ilsenburger Stieg weiter bis zum Saatberg und kehrt über Besenbindersteig (4) zur alten Eckerbrücke zurück.